FERNSTEUERUNG
am Skysensor 3-S

 

 

Skysensor mit KabelfernbedienungSkysensor mit Funkfernsteuerung im Steuerkoffer

 

 

 

Das Problem:      Keine Kabelzugentlastung am Skysensor 3-S

Die Lösung:        5 Tasten ,  Kabel  oder  430 MHz , 8 Kanäle

 

Immer wieder ärgerte ich mich über meinen recht unhandlichen Skysensor 3-S und was viel gravierender war, die mechanische Unbelastbarkeit der Steckverbindung.

Diese Steckverbindung ist eigentlich dafür gedacht Platinen mit Flachbandkabel miteinander zu verbinden, die sich in einem Gehäuse befinden (z.B. Computer).

Die Verwendung an einem Handbedienteil welches in der Nacht bei Frost und hoher Luftfeuchtigkeit bedient wird ist diese Verbindung allerdings völlig unbrauchbar.

Außerdem störte mich die Unhandlichkeit des Gehäuses, das ungeschützte Tastaturfeld und die schlechte Lesbarkeit des Displays.

Die Besitzer vom Skysensor 3-S , 3-D oder 2000 werden dieses warscheinlich bestätigen können.

Gelobt seien an dieser Stelle die Entwickler dieser Geräte.

Meine angedachte Lösung war eine externe Bedienbarkeit des Tastenfeldes mittels einer Kabelfernsteuerung um den Skysensor geschützt im Bereich des Teleskopes ( Vixen R-200 SS ) einzusetzen.

Also öffnete ich mit dem nötigen Respekt das Gehäuse des Skysensors um die Umsetzbarkeit meines Projektes auszukundschaften.

Was ich im Inneren vorfand war genau das was ich erwartet hatte. Das Tastenfeld ist mit seiner Matrix über ein 10-adriges Flachbandkabel mit der Hauptplatine verbunden. Ausreichend Platz für eine zusätzliche 15-pol Sub-D Buchse ist im Gehäuseboden auch vorhanden

.Umbau am Skysensor

Das Herausnehmen der Platine ist ein wenig hakelig, besser ist es wenn man die seitliche Leuchtdiode ablötet. Wenn man auf ein bisschen Neugierde verzichtet, kann man die Platine aber auch drinnen lassen, denn der Eingriff beschrängt sich auf das einlassen einer 15-pol Sub-D Buchse in den Gehäuseboden und das Verdrahten an die Platine. Die Lötseite der Platine ist frei zugänglich.

Es ist tatsächlich sehr einfach, allerdings sollte man den Lötkolben schon beherrschen.

Das Testen der Tastaturmatrix kann dann wieder bei geschlossenem Gehäuse vorgenommen werden. Mit einem Ohmmeter oder einem Durchgangsprüfer an der nun neuen Buchse ist das kein Problem. Ein kleiner Draht bei eingeschaltetem Gerät geht auch.

Belegung der 15pol. Sub-D Buchse :

Belegung der 15pol. Sub-D Buchse

Skysensor nach der Umrüstung

Der ganze Eingriff ist nach ca. 1 Std. erledigt. Jetzt hat man die Möglichkeit für den Anschluß einer Kabelfernsteuerung, die natürlich auch noch gebaut werden muß.

Ein Kunststoff Leergehäuse, ein paar Tasten, ein 10-adriges Kabel, ein 15-pol Sub-D Stecker mit Gehäuse und 2-3 Stunden Zeit. Fertig ist die Kabelfernbedienung. Nie wieder Ärger mit der zweihändigen etwas unhandlichen Bedienung des Skysensors.

 

Aber es kommt noch besser :

Aufgrund meines Berufes im Bereich der Funktechnik war der Schritt zu einer Funkfernbedienung fast schon logisch. Die Idee dazu kam allerdings von einem Kollegen, der mich etwas abfällig und verwundert fragte: "Kabelfernbedienung" ? Das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen.

Über den bekannten Elektronikversand Conrad bezog ich einen preisgünstigen 8-Kanal Funkempfänger mit dem dazugehörigem Sender im Bereich von 430 MHz. Alles 12 Volt. Mit den Relaiskontakten am Ausgang des Empfängers lassen sich die Tasten im Skysensor über die nun neu eingebaute Buchse problemlos nachbilden.

Da man sowieso entweder durch’s Okular schaut oder seine Eingaben am Display des Skysensors kontrolliert, genügt es wenn man nur das einstellen der Geschwindigkeiten und das Schwenken bzw. Nachführen der Optik über Funk erledigt. Das Gerät kann also an einem vielleicht etwas günstigerem Ort im Bereich des Teleskopes untergebracht werden, denn nun brauche ich die originale Tastatur nur noch für die Koordinateneingabe, also dicht an meinen Tabellen und Unterlagen (Tisch oder Hutablage im Auto).

Die Verbindung zu den Motoren wird mit einer Verlängerung realisiert. Bei mir sind 12 Meter dazwischen.

Ein kleiner Harken war bei den 8 Kanälen allerdings noch zu lösen, denn um alle Geschwindigkeiten einstellen zu können braucht man eigentlich 9 Kanäle.

Also hab ich aus 8 einfach 14 gemacht. Wie das ?? Man nimmt einfach einen Kanal um die restlichen 7 zu invertieren bzw. die Ausgänge zu doppeln ( shift-Taste ).

Dadurch hab ich mir so ganz nebenbei auch noch die Möglichkeit für weitere Schaltfunktionen geschaffen, denn es sind noch 5 Kanäle frei. Ich denke da z.B. an einen Fokusmotor oder das Auslösen der Kamera etc..

Den Sender hab ich zugunsten der Bedienfreundlichkeit mit logisch angeordneten Tastern in ein kleines Kunststoffgehäuse eingebaut.

Empfänger und Skysensor baute ich in einen robusten Aktenkoffer. Außerdem war auch genügend Platz für die komplette Elektrik die man so braucht um alle Systeme betriebssicher zu machen.

Skysensoranschluß im Koffer

Das originale Anschlußkabel des Skysensors habe ich für innere Verdrahtung im Koffer nachgebaut. Der Anschluß der Motoren am Koffer erfolgt jetzt über zwei 7-pol XLR-Steckern oder wahlweise und viel genialer über eine 20-pol Steckverbindung und einem 12 m langen Multicore-Kabel. Am Ende dieses Kabels befindet sich eine kleine Verteilerbox.

An dieser Box sind wieder die XLR-Buchsen und zusätzlich die Ausgänge für Taukappe etc., also nur ein Kabel zu Teleskop.

Dadurch kann ich jetzt am Beobachtungsort die ganze Technik im Auto belassen und habe nur noch den kleinen Sender, den man auch Blind bedienen kann in meiner Jackentasche.

Wenn jemand Interesse an einem Nachbau hat, gebe ich meine beim Bau gemachten Erfahrungen gerne weiter.




  ©  Helge Schlinzig